Vom Deuten und Denken - beim digitalen Medienseminar

Framing ist so ein Wort, das erst in den letzten Jahren wirklich Einzug gehalten hat in die aktuelle Debatte, aber sofort einen schmuddeligen Touch hat. Framing? Das machen wir nicht! Dabei ist das Framen aus dem Englischen übersetzt nichts anderes als das, was wir tagtäglich machen, um Komplexes in einfaches zu transferieren und dabei unser eigenes Deutungsmuster unterzubringen.

Wenn also die Kultusministerkonferenz (KMK) beklagt, dass das Darstellen der Infektionszahlen von Kindern in der Schule die Schülerinnen und Schüler „stigmatisiere“, ist das ihr Deutungsmuster. Während die KMK einen negativen Rahmen aufbaut, der vermittelt, dass das Negative erst von außen kommt, bauen wir den Frame auf „Gesundheitsschutz/Transparenz“: Nicht, um sie zu stigmatisieren, sondern um die Kinder zu schützen, verlangen wir Transparenz über das Infektionsgeschehen.

Diese und weitere Mechaniken vom Bauen und Verwenden von Frames brachte uns Mathias Hamann vom Institut für Kommunikation und Gesellschaft nahe. Ende Februar nutzten fast 20 Kommunikationsverantwortliche aus Bund und Ländern die Gelegenheit, sich auf digitalem Wege dazu austauschen, viele Übungen zu machen und mit neuen Ideen in das Alltagsgeschäft zu starten.