Eine repräsentative Umfrage von über 1.500 Schulleitungen, durchgeführt von forsa im Auftrag des VBE, offenbarte eine tiefgreifende Diskrepanz zwischen dem Anspruch und der Realität der Digitalisierung an Schulen. Denn während die Ständige Wissenschaftliche Kommission der Kultusministerkonferenz den Einsatz Künstlicher Intelligenz im Unterricht empfiehlt, haben zehn Prozent der Schulen noch immer keine angemessene Ausstattung. Sie verfügen über keinen einzigen Klassensatz digitaler Endgeräte. Auf der anderen Seite geben 15 Prozent der befragten Schulleitungen an, für alle Klassen Endgeräte zu haben. Der Bundesvorsitzende des VBE, Gerhard Brand, kommentiert:

„Dieses Auseinanderklaffen der Ausstattung gefährdet die Gleichwertigkeit der Lernverhältnisse und stellt eine erhebliche Herausforderung dar, insbesondere angesichts der zunehmenden Bedeutung von Technologie im Bildungsbereich.“

Er betonte die Dringlichkeit einer gemeinsamen Anstrengung von Bund, Ländern und Kommunen, um die Infrastruktur, Ausstattung, Wartung und Unterstützung für die Digitalisierung an Schulen sicherzustellen. So forderte er bei der Vorstellung in Stuttgart „einen Digitalpakt für die Ewigkeit, wenn Sie so wollen“.

Fast alle Befragten hatten Gelder des Digitalpakts beantragt, aber drei Viertel von ihnen sehen die Notwendigkeit für weitere Investitionen. Ob diese unter Bund-Beteiligung kommen, bleibt jedoch ungewiss, denn über die Fortführung des Digitalpakts und damit die Sicherstellung ausreichender finanzieller Mittel gibt es zwischen Bund und Ländern weiter keine Einigung (Stand Ende Februar).

Positiv ist, dass 80 Prozent der befragten Schulleitungen angeben, dass mindestens die Hälfte ihrer Lehrkräfte Fortbildungen im Bereich der Digitalisierung absolviert haben. Dies zeigt, dass das Bewusstsein für die Bedeutung der digitalen Kompetenz bei Lehrkräften wächst und Fortschritte in Richtung einer umfassenden Integration digitaler Technologien in den Unterricht gemacht werden.

Die Veröffentlichung war eine Auskopplung aus der Schulleitungsbefragung, die der VBE anlässlich des Deutschen Schulleitungskongresses im November 2023 jährlich herausgibt. Sie konnte aufgrund der Brisanz des Themas eine hohe Medienresonanz hervorrufen. Insbesondere freuen wir uns neben den Berichten in der Tages- und Wochenpresse über die vielen Berichte in den Tagesschau-Formaten. Neben der Tagesschau um 16, 17 und 20 Uhr berichteten auch die Tagesthemen. Ein Erfolg für den VBE, aber vor allem ein wichtiger Impuls für die Bildungspolitik, schnell zu einer Einigung zu kommen und Verlässlichkeit für die Schulen herzustellen.